Friedberger Klettersteig

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Der Friedberger ist ein kurzer aber nicht uninteressanter Klettersteig im Tannheimer Tal. Er ist relativ einfach zu begehen und eignet sich sehr gut für Leute, die erste Klettersteigerfahrungen sammeln wollen. Am 15.10.2005 machte ich mich auf, endlich mal die komplette Runde über die Rote Flüh zu machen, da ich bisher immer den gleichen Weg wieder zurück gegangen war. Ich dachte immer, es würde eine ewige ‘Latscherei’ unten im Tal zurück zum Parkplatz, dem ist aber gar nicht so.
Am Wanderparkplatz vor Nesselwängle bekam ich keinen Platz, da dieser wegen Bauarbeiten an der Straße sehr verkleinert wurde. Ich habe daher zwischen Haller und Nesselwängle geparkt und bin gegen 11:20 Uhr los gegangen.

Die Tannheimer Hütte vom Gimpelhaus aus photographiert.

Von meinem Parkplatz, auf ca.1150 m Höhe, gelangt man auf einem schönen befestigten Weg auf der nördlichen Talseite, der Haller und Nesselwängle verbindet, in ca.20 Minuten an die Abzweigung in Nesselwängle, an der das Gimpelhaus beschildert ist. Von dort aus geht’s bergauf und ich war dann nach ca.50 Minuten am Gimpelhaus auf 1659 m. Über den Aufstieg zum Gimpelhaus will ich auch gar nicht mehr viele Worte verlieren. Es ist halt jedes mal etwas lästig, die hohen Stufen im mittleren Teil hochzusteigen. Von dort aus geht’s, wie bei der Tour zur Roten Flüh beschrieben, weiter zur Judenscharte (ca.1980 m). Ankunft dort: 13:15 Uhr

Der Aufstieg an der Judenscharte zum Gipfel. Man vergleiche das Bild vom 16.08.2003:

Ich sag’s mal deutlich: Das sieht ja richtig SCHEISSE aus !

Meine Meinung: Wer hier ein Geländer braucht, der hat da oben nix verloren. Für diejenigen ist es viel zu gefährlich hoch zu steigen.

Man kann sich nur wundern. Aber mal sehen, vielleicht bietet auch irgendwann jemand an, die Touristen hoch zu tragen ...

Am Gipfel (2108 m), an dem ich eine weitere viertel Stunde später ankam, war wegen des traumhaften Wetters natürlich wieder der Teufel los - kaum ein Plätzchen um sich nieder zu lassen und eine kleine Brotzeit einzunehmen. Deshalb hab’ ich’s auch da oben nicht lange ausgehalten und bin nach einer kurzen Brotzeit, 20 Minuten später, auf der anderen Seite wieder abgestiegen.

Der Gipfel der Roten Flüh, aufgenommen  kurz nachdem der erste Abstieg durch felsiges Terrain gemeistert ist. Der Weg ist gut mit Drahtseilen versichert.

Hier heißt es aber nun wirklich HALT für alle Ungeübten. Der Abstieg zum Einstieg in den Klettersteig ist nämlich nicht von Pappe und unten angekommen gibt’s zwar einen Notabstieg ins Raintal, aber auch der führt über eine nicht ganz ungefährliche Schotterpiste hinunter.

Ungefähr in der Mitte zwischen Roter Flüh und dem Friedbergsteig trifft man auf Steighilfen in Form von Krampen und in den Fels geschlagenen Eisen. Es ist teilweise sogar leicht überhängend und ohne diese Steighilfen wäre es nach meinem Augenschein eine ziemlich schwierige Kletterei.

Der weitere Weg führt häufig auf dem Grat und dann wieder an steilen Felshängen entlang um kleinere Erhebungen zu umgehen. Der Einstieg liegt auf einer Höhe von ca 1890 m wo ich gegen 14:30 Uhr ankam.

Der Weg entlang des Grats hinunter zum “Friedberger- Basislager” . Um diese Felsspitzen geht man mal links mal rechts herum. Ganz rechts im Bild sieht man bereits den Einstieg in den Klettersteig.

Der Weg von der Roten Flüh hinunter zum Einstieg in den Friedbergsteig kam mir an einigen Stellen fast schwieriger und gefährlicher vor, als der Klettersteig selbst, was allerdings auch daran lag, daß ich beim bergab gehen bei jedem Schritt Schmerzen im Knie hatte. Bergauf dagegen hab’ ich wenig gespürt, lediglich wenn ich’s mal verdreht habe - mittlerweile ist das Knie operiert.

Der Friedberger Klettersteig: Unten links erkennt man am “Basislager” ein paar Leute die dort ihre Brotzeit einnehmen. Der Steig endet auf dem Gipfel des Schartschrofen.

Am Einstieg in den Friedbergsteig habe auch ich nochmals eine kleine Rast eingelegt und eine Kleinigkeit gegessen. Anschließend wurde dann gemütlich das Gurtzeug angelegt und der Helm aufgesetzt. Als ich in den Steig eingestiegen bin kam mir ein älteres Ehepaar entgegen, komplett ohne Ausrüstung. Natürlich ist der Friedbergsteig nicht schwierig und natürlich könnte man ihn seitens des Schwierigkeitsgrads ohne Sicherung gehen, aber ich hab’s an anderer Stelle ja schon häufig erwähnt: die meisten Unfälle passieren an einfachen Stellen. Und einen Helm würde ich auch auf jeden Fall empfehlen. Denn da der Steig viel begangen wird fallen häufig losgetretene Steine runter, die einem eine ganz schöne Beule machen können, wenn nicht Schlimmeres.

Der Blick aus dem Steig auf den Weg, den man von der Roten Flüh herunter zum “Friedberger- Basislager”    kommt und unten im Tal die neue Ortsumgehung von Nesselwängle

Der Gipfel des Schartschrofen liegt ca.1970 m hoch. d.h. auf dem Klettersteig überwindet man nur ca.80 Hm, die ich nach ca.20 Minuten durchstiegen hatte. Auf dem Gipfel gab’s dann eine etwas ausgedehntere Rast von einer halben Stunde Dauer. Man hat von dort einen schönen Ausblick und es war lange nicht so viel los wie auf der Roten Flüh.

Die Rote Flüh vom Gipfel des Schartschrofen. Auch hier nochmal der häufig am Grat entlang führende Weg mit dem Gipfel der Flüh im Hintergrund.

Der Blick hinüber über’s Raintal auf die andere Talseite zum Hahnenkopf und den Weg den ich 8 Wochen zuvor eher zufällig im Nebel gegangen war. Im Bild ganz rechts die Vilser Scharte.

Vom Schartschrofen kann man auf unterschiedlichen Wegen absteigen, die alle sehr gut beschildert sind. Da mein Auto zwischen Haller und Nesselwängle geparkt war, wählte ich den Weg über die Gaststätte Adlerhorst, die in sehr schöner Lage, in ca.1330 m Höhe, über dem Haldensee thront. Man kann natürlich auch hinüber zur Bergbahn am Füssener Jöchle gehen, nur landet man dann eben unten in Grän und muß das Tal entlang zurück gehen. Am Gipfel des Schartschrofen bin ich gegen 15:30 Uhr losgegangen und war bei gemütlicher Gangart um 17:00 Uhr wieder unten an meinem Auto.

Beim Abstieg zum Adlerhorst hat man einen letzten Blick (im Bild links) auf den Schartschrofen, den Friedberger Klettersteig entlang der rechten Kante des Schartschrofen und die Rote Flüh (rechts im Bild). Im Hintergrund lugt der Gimpel hervor.

Die Tour ist sehr gut geeignet für Leute, die eine sehr schöne Bergwanderung unternehmen und dabei erste Klettersteigerfahrungen sammeln wollen. Der Abstieg von der Roten Flüh auf der Seite des Schartschrofen ist dabei auch nicht zu unterschätzen. Für die gesamte Tour habe ich bei ca.1100 Hm und ca.11 km Länge 5:40 Stunden gebraucht, incl. Pausen. Dabei bin ich beim Aufstieg zum Gimpelhaus relativ flott gegangen, um dieses lästige Stück schnell hinter mir zu haben. Der GPS-Track kann hier geladen werden.

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Gerhard Schöttke